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Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V.

EU-Liquidationsrichtlinie: wichtiger Schritt zu einem europäischen Hypothekenmarkt

Bonn (ots)

Die Verabschiedung der EU-Liquidationsrichtlinie für
Kreditinstitute durch den ECOFIN-Rat der EU-Wirtschafts- und
Finanzminister in Brüssel am 8.5.2000 ist nach Auffassung des
Verbandes deutscher Hypothekenbanken zu begrüßen. Die Richtlinie
schreibe das "Herkunftslandprinzip" bei der Abwicklung von
Kreditinstituten fest und bilde damit einen weiteren wichtigen
Schritt auf dem Weg zu einem europäischen Binnenmarkt. Denn sie trage
dazu bei, die immer noch bestehenden Hindernisse rechtlicher,
administrativer und steuerlicher Art zu beseitigen.
Die spezielle Bedeutung der Richtlinie für die Hypothekenbanken
liege darin, dass sie die Durchsetzbarkeit des Konkursvorrechts der
Pfandbriefgläubiger in allen Mitgliedsstaaten der EU festschreibe.
Bislang, so der Verband, gelte dies nur für Frankreich, Österreich
und Dänemark als gesichert, weshalb die Hypothekenbanken in diesen
Ländern auch keiner Geschäftsbegrenzung unterlägen. Für alle anderen
Länder schreibe das Hypothekenbankgesetz hingegen vor, dass Kredite
lediglich bis zu 10% der in Deckung befindlichen Darlehen über
Pfandbriefe refinanziert werden dürften. Damit aber konnten die
Hypothekenbanken die Refinanzierungsstärke, die ihnen der Pfandbrief
biete, im Auslandsgeschäft bislang nur begrenzt in Form günstiger
Konditionen an Verbraucher weitergeben. Vergleichbare Beschränkungen
hätten bisher für das Pfandbriefgeschäft der Öffentlichen Banken und
für die Anlagen im Deckungsstock von Versicherungen gegolten.
Zügige Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht gefordert
Durch die neue Richtlinie, nach der Konkurse von Kreditinstituten
grundsätzlich nach den gesetzlichen Regelungen des Heimatlandes des
Kreditinstituts abzuwickeln seien, werde die 10%-Grenze nun faktisch
bedeutungslos. Voraussetzung sei - nach der Verabschiedung durch das
EU-Parlament - allerdings noch die Umsetzung der Richtlinie durch den
nationalen Gesetzgeber. Für die Hypothekenbanken böte sich damit die
Möglichkeit, ihr Europageschäft, ebenso wie bislang schon das
Inlandsgeschäft, im erststelligen Beleihungsraum künftig vollständig
günstig über Pfandbriefe zu refinanzieren. Dies stärke ihre
Wettbewerbsposition und eröffne neue Chancen für ein dynamisches
Wachstum in Europa. An den deutschen Gesetzgeber appellierte der
Verband in diesem Zusammenhang, durch die zügige Umsetzung der
Richtlinie in nationales Recht die Voraussetzung hierfür zu schaffen.

Rückfragen bitte an:

Franz-Josef Arndt
Tel: +49 22895902-46
E-Mail: arndt@hypverband.de
Jens Tolckmitt
Tel: +49 22895902-62
E-Mail: tolckmitt@hypverband.de

Original-Content von: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V., übermittelt durch news aktuell

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