Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
Müller und Sonnleitner: "Verbraucher und Landwirtschaft ziehen an einem Strang"
Berlin (ots)
- Es muss nicht immer "Bio" sein - Berliner Scheunengespräche bringen mehr Transparenz in die landwirtschaftliche Produktion
"Wir wollen gemeinsam für mehr Vertrauen zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern und größere Transparenz in der Nahrungsmittelproduktion sorgen." Dieses Fazit zogen Frau Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. und Gerd Sonnleitner, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft e.V (FNL)* sowie Präsident des Deutschen Bauernverbandes e.V. anlässlich des ersten Berliner Scheunengesprächs. Auf Einladung der FNL waren Müller und Sonnleitner nach Schmachtenhagen (Oberhavel) gekommen, um nach einer Betriebsbesichtigung mit Siegfried Mattner, Geschäftsführer der Schmachtenhagener AGRA GmbH, über moderne Tierhaltung, Qualitätsstandards und Direktvermarktung zu diskutieren.
Müller und Sonnleitner waren sich einig, dass Verbraucher wieder stärker an die Urproduktion herangeführt werden müssen und begrüßten daher die Aktivitäten im Bereich der Direktvermarktung. Der direkte Kontakt mit dem Kunden sei wertvolle Öffentlichkeitsarbeit und sorge für ein Vertrauensverhältnis. Sonnleitner wörtlich: "Reden bringt die Leute zusammen". Wenn die Produktionstransparenz gegeben ist, muss es nach Aussage von Frau Müller nicht immer "Öko" sein. Da aber nicht alle Verbraucher bei Direktvermarktern einkaufen könnten, sollten auch Supermarktkunden über entsprechende Kennzeichnung und Zertifizierung ein größtmögliches Maß an Sicherheit bekommen. Gemeinsam mahnten Müller und Sonnleitner an, auf EU-Ebene einheitliche Gesetze und Vorschriften zur Kennzeichnung von und Werbung für Nahrungsmitteln durchzusetzen.
Beeindruckt zeigte sich die oberste Verbraucherschützerin von dem vielfältigen Engagement der Schmachtenhagener AGRA GmbH. Der Begriff der multifunktionalen Landwirtschaft sei ihr erstmalig so plastisch vor Augen geführt worden. Zuvor hatte Geschäftsführer Mattner in den Ställen, in der betriebseigenen Molkerei und Fleischerei sowie in den Hallen des Bauernmarktes seine Unternehmensphilosophie erläutert. Ein besonderes Anliegen sei für ihn die Stärkung des ländlichen Raums, bei der die Landwirtschaft wie ein Motor wirke. Mit 80 Mitarbeitern und 30 Auszubildenden biete die Schmachtenhagener AGRA GmbH viele Arbeitsplätze. Vor diesem Hintergrund forderte Mattner gleiche Wettbewerbsbedingungen für Direktvermarkter in den verschiedenen Bundesländern. Aber auch EU- weit müssten die Bedingungen harmonisiert werden, um den drohenden Export von Arbeitsplätzen durch nationale Alleingänge in der Agrar- und Umweltpolitik zu stoppen.
* Die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) ist eine Vereinigung verschiedener bedeutender Organisationen und Unternehmen der Landwirtschaft und ihrer vor- und nachgelagerten Bereiche. Der Auftrag der FNL ist es, die nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft zu fördern und die Gesellschaft über deren Bedeutung zu informieren. Die Berliner Scheunengespräche sollen eine Brücke zwischen Landwirtschaft und anderen Gruppierungen der Gesellschaft schlagen.
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