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Börsen-Zeitung: Techem auf Abschiedstour, Kommentar zur geplanten Übernahme des Energiedienstleisters Techem durch die australische Macquarie Bank von Peter Olsen

Frankfurt (ots)

Der Aderlass im MDax hält an. Nach den
Mittelgewichtlern Buderus und Celanese trifft es nun wohl die kaum 
weniger prominente Techem AG. Der Vorstand will zwar die 
Selbständigkeit und die Börsennotiz verteidigen. Gegen die geballte 
Finanzmacht der australischen Macquarie-Gruppe dürfte aber letztlich 
kein Kraut gewachsen sein. Im Interview der Börsen-Zeitung hatte 
Techem-Chef Horst Enzelmüller jüngst eingeräumt, dass auch ein mit 
guter Ertragsentwicklung nach oben gepflegter Aktienkurs keine 
Sicherheit vor Übernahmeofferten bietet.
Insoweit dürfte ihn jetzt die Attacke von Macquarie eigentlich 
nicht überrascht haben, zumal die Australier nach eigenen Angaben am 
2.Oktober eine "freundliche Kontaktaufnahme" mit dem 
Techem-Management versucht hatten, dort aber erwartungsgemäß eine 
Abfuhr erhielten. Aber Macquarie ist nicht irgendwer, keine an 
kurzfristigen Hebeleien interessierte Private-Equity-Gesellschaft. 
Macquarie hat immense Summen australischer Pensionsgelder langfristig
und nachhaltig anzulegen und gibt sich dabei mit weniger Rendite 
zufrieden als andere Finanzinvestoren. Und in diese Strategie passt 
der Cash-flow-starke Energiekostenableser Techem perfekt. 
Möglicherweise so perfekt, dass das noch freundliche Buhlen um die 
Zustimmung des sich bislang kategorisch verweigernden 
Techem-Managements durchaus in eine feindliche Attacke umschlagen 
kann, um rasch zum Erfolg zu gelangen.
Gemessen an den jüngsten Techem-Kursen, getrieben schon von der 
Aussicht auf einen 2005/06 um ein Viertel auf 105 Mill. bis 106 Mill.
Euro gestiegenen Gewinn (Ebit), bietet Macquarie mit 44 Euro je Aktie
nur einen Aufschlag von 5%. Dass das nicht das Ende der Fahnenstange 
sein wird, ist am Markt ausgemachte Sache: Mit 49,31 Euro notierte 
das Papier am Montag bei Xetra-Handelsschluss deutlich oberhalb der 
Offerte. Und Macquarie kontrolliert bereits 17% des Techem-Kapitals. 
Nach dem jüngsten Ausstieg von Allianz und Dit hält nur noch Fidelity
größere Anteile bei Techem.
Macquarie will den Deal im ersten Quartal 2007 abschließen. Dann 
dürfte Techem, Anfang 2000 zu 19 Euro je Aktie an die Börse gekommen,
wieder ein privates Unternehmen werden - wie vor dem Börsengang, als 
bei dem Dienstleister mit BC Partners schon einmal ein privater 
Investor das Sagen hatte.

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