Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Zur Bildungsdebatte in der CDU

Bremen (ots)

Der Streit weist darauf hin, dass der Kurswechsel der CDU in der Familienpolitik nur an der Oberfläche stattgefunden hat. Schon die Debatte um das Betreuungsgeld für Eltern, deren Kinder nicht in die Kita gehen, hätte es zeigen können: Es gibt keinen Parteikonsens für den Wandel. Traditionelle Familienbilder waren in der CDU nie wirklich weg. Ein harter Kern von Konservativen hängt weiterhin an alten Idealen. Zudem hat eine parteiinterne Debatte über die Neuausrichtung offenbar kaum stattgefunden und der von Merkel gestützte Kurswechsel längst nicht alle CDU-Mitglieder mitgenommen. Nun tritt die Gespaltenheit der Partei offen zutage. Ohnehin forderten in den vergangenen Tagen mehrere Christdemokraten, das konservative Profil der Union zu schärfen. Ein wenig Streitkultur sei der CDU gegönnt. Doch der Eindruck bleibt: Roland Kochs Versuch, eine konservative Rolle rückwärts anzuzetteln, kommt mit den falschen Themen und zu einem kuriosen Zeitpunkt. Aus den Wahlergebnissen in NRW jedenfalls lassen sich Rechtsgeruckel und Sparen in Kinderkrippen und Hochschulen kaum ableiten: Gerade aufgrund von Bildungsthemen wanderten in NRW 140.000 CDU-Wähler zur SPD und 90.000 zu den Grünen ab. Die Forschungsgruppe Wahlen stellte fest, dass Probleme im Bereich Bildung und Schule für 39 Prozent der Menschen in NRW das wichtigste Thema vor der Wahl waren, das damit nur knapp hinter dem Thema Arbeitslosigkeit auf Platz zwei landete. Zudem kritisieren bundesweit laut einer Forsa-Umfrage zwei Drittel der Eltern, die beim Leben mit Kindern in Deutschland Schwierigkeiten sehen, dass es zu wenige und nicht ausreichend flexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten gibt. Woher also Koch und seine Unterstützer die Gewissheit nehmen, dass es sinnvoll ist, nach NRW ausgerechnet an den zukunftsträchtigen Projekten der CDU zu rütteln, bleibt ihr Geheimnis. Immerhin: Der hessische Ministerpräsident, der sich gerne, wenn auch nicht immer erfolgreich mit umstrittenen Themen profiliert - wie zum Beispiel mit seiner Wahlkampfkampagne für die Abschiebung krimineller Jugendliche - hat sich einmal mehr auf Bundesebene ins Gespräch gebracht.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 13.05.2010 – 19:07

    Weser-Kurier: Zu den Koalitionsverhandlungen in NRW

    Bremen (ots) - Man hat die Grünen vor der Wahl als beliebig gebrandmarkt, weil sie mögliche Koalitionspartner von schwarz bis dunkelrot nicht ausschließen wollten. Auf den zweiten Blick hat diese Art von Flexibilität in dem jetzt entstandenen Fünf-Parteien-System durchaus ihre Berechtigung. Wer sich wie die FDP auf nur einen möglichen Partner versteift, der landet schnell in der Sackgasse. Die Wählerinnen und ...

  • 10.05.2010 – 16:31

    Weser-Kurier: Kundus-Hinterbliebene wollen klagen

    Bremen (ots) - Bremen. Die Angehörigen der zivilen Opfer des Nato-Luftschlags bei Kundus wollen klagen - trotz der von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Entschädigung. Dies sagte Rechtsanwalt Karim Popal dem Bremer "Weser-Kurier" (Dienstagsausgabe). Der Bremer Anwalt ist seit Sonntag in Afghanistan und bereitet Klagen für seine 79 Mandanten vor. Mitte April ...