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Weser-Kurier: Zum Thema Tennis im Fernsehen schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 5. Juli 2012:

Bremen (ots)

Was haben wir uns nicht alles beim medialen Overkill zum Fußballspektakel gefallen lassen müssen, stundenlang, tagelang, wochenlang: Die esoterischen Strandgespräche im einsamen Usedom, die bierseligen Mitternachtsrunden mit Waldi und Co. aus Leipzig, Olli und Scholli, Vor- und Nachbearbeitung aller nur denkbaren Wichtigkeiten und Nichtigkeiten. Geht es um Fußball, die massentauglichste Fernsehware überhaupt, den zuverlässigen Quotenbringer, dehnen unsere öffentlich-rechtlichen Gebührenkassierer ihren hehren Anspruch der "Grundversorgung" berauscht bis zur Schmerzgrenze aus. Koste es, was es solle und wolle. Und nun dies: Wimbledon 2012 und deutsche Erfolgsgeschichten ohne Ende, die beste Bilanz aller Grand-Slam-Zeiten. Erstmals in der Turniergeschichte gibt es ein deutsch-deutsches Frauen-Viertelfinale, Angelique Kerber steht in der Runde der letzten Vier. Und vielleicht gibt es demnächst sogar eine Erbin von Steffi Graf auf dem berühmtesten Thron der Tenniswelt. Nein, die Mattscheibe ist nicht dunkel in Deutschland. Wer Kerber, Lisicki, Mayer und Co. spielen und siegen sehen will, ist bei Sky gut aufgehoben, dem Bezahlsender, der ausführlich überträgt. Aber wo bleiben ARD und ZDF, die von uns allen finanzierten Basisprogramme? Wo bleibt deren Zweit-Verwertungsoffensive: ein täglicher 20-Minuten-Block mit allen Highlights. Seit anderthalb Jahren ist nun schon das deutsche Fräuleinwunder zu bestaunen. Es wird auch weitergehen mit diesem Aufschwung, es wird früher oder später einen Grand-Slam-Sieg geben. Das sollte ARD und ZDF deutlich mehr Einsatz wert sein, personell und finanziell. Mehr jedenfalls als bei irgendwelchen Kirmes-Prügeleien im Boxring.

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