Weser-Kurier: Zum SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 29. September:
Bremen (ots)
Eine Überraschung ist Steinbrücks Nominierung längst nicht mehr, allein der Zeitpunkt verwundert. Aber Gabriel wäre nicht Gabriel, wenn er nicht auch das verklären könnte. "Das Leben kommt manchmal anders, als man plant", lautete sein Kommentar. Zu groß sei der Wunsch der "Mandatsträger" gewesen, nicht noch länger auf eine Entscheidung warten zu müssen. Stimmt, aber es war auch von Anfang an klar, dass Gabriels Plan, die Troika noch bis nach der Niedersachsenwahl im kommenden Januar einträchtig marschieren zu lassen, niemals durchzuhalten war. Spätestens als ihm vor vier Wochen Frank-Walter Steinmeier mitteilte, dass er nicht antreten wolle, war Steinbrück gesetzt. Gabriels Ziel - "erst der Inhalt, dann die Person" - ist damit durchkreuzt, denn auch wenn der SPD-Chef es anders darstellt, programmatisch geschlossen präsentieren sich die Sozialdemokraten immer noch nicht. Die vertagte Entscheidung über die Höhe des Rentenniveaus dürfte für heftige Diskussionen und einen windelweichen Kompromiss sorgen.
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