Weser-Kurier: Keine Bürgerbeteiligung und Umweltprüfung bei Fracking-Projekten in Niedersachsen
Bremen (ots)
Bei der umstrittenen Gas-Fördermethode mittels Fracking soll es in Niedersachsen auch künftig keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und Bürgerbeteiligung geben. Das ergibt sich aus einer Rundverfügung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie in Clausthal-Zellerfeld. Die Verfügung liegt dem WESER-KURIER vor. Darin werden auf neun Seiten "Mindestanforderungen an Betriebspläne, Prüfkriterien und Genehmigungsablauf für hydraulische Bohrlochbehandlungen in Erdöl- und Erdgaslagerstätten in Niedersachsen" aufgestellt. Das dem Wirtschaftsministerium von Ressortchef Jörg Bode (FDP) direkt unterstellte Bergamt ignoriert mit dem Verzicht auf die UVP die eindeutigen Forderungen des Koalitionspartners CDU. In der Unions-Landtagsfraktion fühlt man sich denn auch überrumpelt. Die Grünen sprechen von einem "übereilten Alleingang" des FDP-Ministeriums. Bode setze sich einfach über die Ängste der betroffenen Bürger hinweg. Beim Fracking wird unter großem Druck ein Wasser-Sand-Gemisch in die Tiefe gepresst, dieses erzeugt in den dortigen Gesteinsschichten Risse (Fracs) und setzt dadurch Gas frei. Der Fracking-Flüssigkeit werden allerdings etliche, teils hochgiftige Chemikalien beigegemengt - mit entsprechenden Risiken für Grundwasser, Böden und Umwelt.
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