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Weser-Kurier: Zum Thema Organspenden schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 5. September 2013:

Bremen (ots)

Die Zahl der Organspender in Deutschland ist von bereits niedrigem Niveau noch einmal dramatisch gesunken. Rund 12<ET>000 schwerkranke Patienten warten gegenwärtig auf ein oft lebensrettendes Organ. Ungefähr 1000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland, weil für sie die passende Niere, Leber oder ein Herz nicht rechtzeitig gefunden werden. Die Leidtragenden des Organspende-Skandals sind solche Patienten, für die das Fehlverhalten einiger Ärzte geradezu existenzielle Folgen haben kann. Die Vorgänge in den Kliniken in Göttingen, München und Leipzig waren der größte anzunehmende Unfall für die Transplantationsmedizin. Ein wirklich schwacher Trost: Das Fehlverhalten lag nicht darin begründet, sich materielle Vorteile zu verschaffen. Hinter den Motiven stecken teils wohl persönliche Eitelkeiten, teils auch der immense Konkurrenzkampf unter den 47 Transplantationszentren in Deutschland. Aber auch das andere Ergebnis der Überprüfung sollte Beachtung finden: Immerhin 20 von den 24 untersuchten Kliniken wiesen keine oder nur sehr geringfügige Mängel auf. Das zeigt: Bei den Akteuren des Skandals handelt es sich um eine kleine Gruppe schwarzer Schafe, es gibt keine Indizien dafür, dass das System der Organspende an sich nicht funktioniert. Dennoch war die Überprüfung der Leber-Zentren nötig, um zumindest mittelfristig das Vertrauen potenzieller Organspender in dieses System wiederherzustellen. Demnächst sollen auch die Programme für Herz und Nieren auf den Prüfstand. Die verschärften Kontrollen gehören zu einem ganzen Bündel von gesetzlichen und organisatorischen Änderungen, die vom Bundestag beschlossen worden sind, um künftige Manipulationen zu verhindern. Hinzu kommt die derzeit bundesweit laufende Info-Kampagne der Krankenkassen. Dies alles zusammen kann vielleicht wirklich auf lange Sicht zu mehr Organspenden führen. Genöle, wie es jetzt von Teilen der Opposition zu hören ist, hilft bei diesem hochsensiblem Thema hingegen nicht weiter.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

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