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Weser-Kurier: Zu privaten Haushaltshilfen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 12. September 2013:

Bremen (ots)

Sie mähen den Rasen, hüten die Kinder, führen den Hund aus, sie waschen, kochen und putzen. Und obwohl ihre Dienste immer häufiger in Anspruch genommen werden, existieren viele von ihnen offiziell überhaupt nicht. Denn ein großer Teil der privaten Haushaltshilfen arbeitet schwarz. Rund vier Millionen Haushalte in Deutschland haben einer Umfrage zufolge bereits illegal Dienstleister beschäftigt, die Hälfte davon tut dies regelmäßig. Ordnungsgemäß bei der Minijobzentrale gemeldet sind indes nur etwa 250<ET>000 private Helfer. Ein Unrechtsbewusstsein haben die meisten Schwarzarbeitgeber nicht, auch das ergab die Umfrage. Dabei handelt es sich meist um brave, gut verdienende Staatsbürger mit überdurchschnittlicher Bildung, die sich vermutlich furchtbar aufregen, wenn mal wieder ein Prominenter beim Steuerbetrug erwischt worden ist. Aber was ist der Grund für diese Doppelmoral, die einen ganzen Zweig der Schattenwirtschaft am Leben erhält? Da es sich in der Regel nur um geringe Beträge handelt, die gezahlt werden, ist die Steuerersparnis schließlich relativ unbedeutend. Die wahre Ursache für das Phänomen liegt woanders: Schwarzarbeit ist in Privathaushalten derart verbreitet, dass vielen wohl gar nicht klar ist, dass sie etwas Verbotenes tun. Sie gilt als Kavaliersdelikt, als normale, vernünftige Praxis. Denn wieso sollte man seine Putzfrau anmelden, wenn alle Nachbarn in derselben Straße dies nicht tun? Es sind wohl nur künftige Kanzlerkandidaten wie Peer Steinbrück, die in solchen Situationen dennoch auf der bürokratisch korrekten Lösung bestehen. Und der Staat? Der hat sich offenbar ebenfalls mit der gängigen Praxis arrangiert, denn er schaut zu und unternimmt faktisch nichts. Wer seine private Haushaltshilfe nicht anmeldet, dem droht auf dem Papier zwar eine Geldbuße von bis zu 5000 Euro, doch Kontrollen gibt es - anders als im gewerblichen Bereich - nicht. Insofern ist die private Schwarzarbeit letztlich eine staatlich geduldete. Stellt sich die Frage, wieso man sie dann nicht gleich durch entsprechende Freigrenzen legalisiert.

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