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Weser-Kurier: Zum neuen Bildungsvergleich der Bundesländer schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Bremen (ots)

Die Enttäuschung ist mittlerweile fast zur Routine geworden. Und überrascht ist in Bremen wohl längst niemand mehr, wenn ein neuer Ländervergleich die Leistungen der deutschen Schüler gegenüberstellt und Bremen das Schlusslicht der Bundesländer bildet. Das war dieses Mal nicht anders, als die Ergebnisse eines Tests vorgelegt wurden, der ermittelte, inwieweit Neuntklässler in Naturwissenschaften die Bildungsstandards für das Ende der Sekundarstufe I erfüllen. Erschreckend war nur, wie sehr Bremen im Rückstand war: in Mathematik ein Jahr zum deutschen Mittelwert und sogar zwei Jahre zu Sachsen als Spitzenreiter. Natürlich muss man einräumen, dass die erhofften positiven Wirkungen der Schulreform sich auf das Ergebnis dieses Vergleichs noch nicht ausgewirkt haben. Und natürlich hat dieses schlechte Abschneiden seine Gründe auch darin, dass es in Bremen besonders viele Schüler gibt, die aus armen oder bildungsfernen Elternhäusern kommen oder einen Migrationshintergrund haben. Überall in Deutschland schneiden diese Schüler im Durchschnitt schlechter ab als diejenigen aus sozial besser gestellten Elternhäusern. Man muss dann aber auch feststellen, dass die Forscher diesen Zusammenhang immer wieder konstatierten, für ganz Deutschland, seit der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000. Und man muss konstatieren, dass es für dieses Problem immer noch keine Lösung gibt. Ganztagsschulen können hier einen Beitrag leisten, weil es dort mehr Angebote in der Schule selbst gibt und Schüler weniger davon abhängig sind, ob ihre Eltern ihnen helfen können. Dass Bremens Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt noch vorsichtig und die Bildungspolitiker aller Parteien - auch der Koalitionsfraktionen - einen weiteren Ausbau dieser Schulen fordern, ist daher richtig und verständlich. Alles andere wäre politisch einfach nicht zu erklären. Richtig ist aber auch, sich nun mit der fachlichen Qualität des Unterrichts in Bremen auseinanderzusetzen. Es gibt da auch einen relativ einfachen Ansatzpunkt: Dass in Bremen - zusätzlich zu allen anderen Problemen - 36 Prozent der Lehrer Mathematik fachfremd unterrichten, ist inakzeptabel.

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