Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 24. Oktober zum EU-Beitritt von Balkan-Ländern
Bremen (ots)
Vielleicht ist es doch ganz gut, dass der EU-Kommissionspräsident nicht vom Volk gewählt wird. Ein Politiker, der auf Stimmen hofft, hätte wohl kaum so deutlich ausgesprochen, was José Manuel Barroso gesagt hat: dass für alle Balkanländer die Tür zum Beitritt offen steht. Das ist zwar schon seit zehn Jahren Beschlusslage der Union. Man muss es aber immer wieder sagen, damit es nicht vergessen wird. Adressaten der Botschaft sind Nationen wie Mazedonien, Bosnien-Herzegowina oder Serbien. Das Schicksal der EU-Länder Rumänien und Bulgarien mit ihren enormen Problemen und die Abwehrreaktion der reichen Staaten auf die Armutszuwanderung von dort haben dem Ruf der EU auf dem Balkan geschadet: Hier erscheint die EU nicht mehr als Solidargemeinschaft, sondern als Werkzeug reicher Industriestaaten, die zwar die Märkte der neuen Mitglieder wollen, aber nicht deren Probleme.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell