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Weser-Kurier: Zur Terminfrist bei Fachärzten schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. November 2013:

Bremen (ots)

Das Ziel von Union und SPD ist löblich. Die Wartezeit bei Fachärzten auf vier Wochen zu begrenzen, macht die Geduldsprobe für Patienten erträglich und planbar. Dennoch lassen die Gesundheitsunterhändler Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD) Zweifel erkennen, ob ihr Weg zum Ziel führt. Union und SPD geben weder die richtige Diagnose noch das richtige Medikament für die Lösung der medizinischen Versorgungsprobleme in Deutschland aus. Das wird an Bremen und Niedersachsen erkennbar. In der Hansestadt arbeiten etwa 740 Fachärzte. In Niedersachsen sind es circa 5500. Entgegen der Behauptung von Union und SPD sollte klar sein, dass die Art und Weise, wie Patienten auf Fachärzte verteilt werden, nichts daran ändert, wie limitiert das Angebot der Fachärzte ist. Krankenhäuser könnten zwar einspringen und Betroffene nach Ablauf von vier Wochen aufnehmen. Dieser Plan ist aber gleichermaßen unüberlegt. Als könne ein Blinder einem Einäugigen helfen, sollen Krankenhäuser, die mit der Bewältigung ihres Kerngeschäfts kämpfen, die Kapazitätsprobleme der Fachärzte ausgleichen. Ohne die Kompetenz der Mitarbeiter in den Krankenhäusern infrage zu stellen, können sie die Arbeit der Fachärzte nicht vollwertig ersetzen. Es sei denn, die 77 Fachärzte in den Bremer Kliniken decken sämtliche Fachgebiete der Medizin ab - es sind weit über hundert. Die von Union und SPD angestrebte Terminfrist ist demnach nicht mehr als ein unhaltbares Versprechen an die Bürger. Gleichzeitig gaukeln die Koalitionspartner vor, Deutschland habe genug Ärzte, aber bislang nicht den richtigen Weg gefunden, die Fachkräfte auszulasten. Diese Anschauung ist populistisch und heuchlerisch zugleich. Mit Einführung der Budgetierung ärztlicher Leistungen im Jahr 1993 durch die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung können Ärzte nicht über das Budget hinaus arbeiten, das Kassenärztlichen Vereinigungen zur Verfügung steht. Tatsächlich könnten Ärzte mehr Patienten betreuen. Nur bezahlt werden sie dafür nicht. Möglicherweise scheitert es weniger am Willen der Mediziner als am Willen der künftigen Regierung, das System zu ändern.

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Weser-Kurier
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