Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Zum Ölaustritt in Friesland schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 21. November 2013:

Bremen (ots)

Ein nicht richtig verschlossener Ausfluss an einer winzigen Entlüftungsleitung hält in Friesland Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk seit Tagen in Atem, verursacht erhebliche Umweltschäden und darüber hinaus Kosten in Millionenhöhe. Wirklich erschreckend ist allerdings, wie wenig Vorsorge die Betreiberfirma offensichtlich betrieben und wie wenig Vorsorge die Aufsichtsbehörde eingefordert haben. An jeder Tankstelle sorgt ausgeklügelte Technik dafür, dass Benzin dorthin fließt, wo es hingehört: In die Tanks der Autos und nicht auf den Boden und damit womöglich ins Erdreich oder Grundwasser. In einer technischen Großanlage, die zehn Milliarden Liter Öl bunkert, ist es hingegen möglich, dass ein Ventil ohne Sicherung geöffnet werden kann und einen ganzen Tag lang munter Öl abgibt. Hätte nicht ein aufmerksamer Radfahrer das Malheur in Etzel bemerkt, wäre das Öl noch stundenlang weiter geflossen. Eine wirksame Geländeüberwachung gibt es gar nicht. Zwar befindet sich das Leitungsnetz auf einer massiven Betonplatte. Die verhindert aber offenbar nicht, dass Tausende Liter Öl über einen Vorfluter einfach in die umliegenden Entwässerungskanäle abfließen. Und selbst als der Vorfall den Behörden gemeldet ist, hüllt sich das Unternehmen noch einen halben Tag gegenüber der Öffentlichkeit in Schweigen. Man möchte sich nicht ausmalen, wie das Krisenmanagement in einem akuten Notfall abgelaufen wäre. Von einer Garantie für technische Beherrschbarkeit, das jedenfalls zeigt der Fall Etzel, sind manche Großanlagen weit entfernt. Selbst kleine Fehler können übelste Auswirkungen haben. In künftigen Diskussionen über Fracking, Atommülllager in Salzstöcken oder andere unerprobte Großanlagen sollte diese Erkenntnis künftig mehr Gewicht bekommen. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wäre im Fall Etzel das Mindeste gewesen.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier