Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Kommentar von Martin Wein zur Verschuldung von Städten und Kommunen

Bremen (ots)

Ob in Oberhausen, Wuppertal, Bremen oder Cuxhaven - in allen strukturschwachen Kommunen ist Schmalhans längst Kassenwart. Mit großzügigen Wünschen an Freibäder, Sportstätten, Kultur und Sozialeinrichtungen haben etliche Städte - motiviert auch durch die Förderpolitik der EU - in der Vergangenheit über ihre Verhältnisse gelebt und den absehbaren Schrumpfkurs geflissentlich ignoriert. Der Hauptkostenträger indessen war der Bund. Mit ungebremster Regelungswut weitet er bis heute den Sozialstaat aus. Arbeit und Kosten lädt er aber überproportional bei den Kommunen ab. Die haben aus Angst vor Repressionen lange geschwiegen und die Probleme stattdessen mit Kassenkrediten in die Zukunft verschoben. Jetzt hat die Verzweiflung das kommunale Muffensausen offenbar übertönt. Der "Kaiserslauterner Appell" ist eine Kampfansage! Man kann nur hoffen, dass die 50 Städte in Berlin auf offene Ohren treffen. Die schwache Stellung der Kommunen ist seit Jahrzehnten ein Defizit des deutschen Föderalismus. Sie als direktes Lebensumfeld der Bürger zu stärken, ist ein Gebot der Stunde - und das nicht nur in Hamburg, München oder Berlin. Eine Bundesregierung, die sich vollmundig Haushaltssanierung auf die Fahnen schreibt, darf einen Teil der Lasten nicht länger klammheimlich an untere Instanzen wegdrücken. Stattdessen sollte sie die Folgen des demografischen Wandels endlich mit den Ländern und Kommunen gemeinsam gestalten. Alles andere wäre in unserem reichen Land ein Armutszeugnis.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 20.02.2015 – 21:01

    Weser-Kurier: Kommentar von Alexander Pitz zum Krankenhaus-Report

    Bremen (ots) - Behandlungszentrum für dies, Ärztezentrum für jenes - was für gebündelte medizinische Fachkompetenz stehen soll, ist in Wahrheit allzu oft ein reines Marketing-Instrument. Viele dieser sogenannten Zentren, die es an deutschen Krankenhäusern gibt, heißen nur deshalb so, weil der Begriff auf dem Firmenschild einen guten Eindruck macht. Mit ...

  • 19.02.2015 – 19:26

    Weser-Kurier: Kommentar von Felix Frank zur Bespitzelungsdebatte

    Bremen (ots) - Das grundlose Bespitzeln von Mitarbeitern ist unverschämt: Es zerstört das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber, weil es sich um einen Eingriff in die Privatsphäre handelt. Hat der Chef jedoch einen konkreten Anhaltspunkts dafür, dass sein Mitarbeiter die Arbeitsunfähigkeit nur vortäuscht, darf er ihn durch Detektive beschatten lassen. In diesem Fall hat nämlich der Arbeitnehmer das Vertrauen seines ...