Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Kommentar von André Fesser zum Bremer Klinikausschuss

Bremen (ots)

Da liegt er nun, der Abschlussbericht des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, der die Pannen am Bremer Klinikneubau unter die Lupe nehmen sollte. Die monatelange Arbeit von unzähligen Personen auf 170 Seiten zusammengefasst - Erkenntnisgewinn: gering. Die Politik, das ist ein zentraler Befund des Berichts, hat die Planungsfehler, Verzögerungen und die schier unfassbare Kostensteigerung jedenfalls nicht zu verantworten. Da fragt man sich: Ja, wer denn sonst? Na gut, vielleicht ist es der schon im Vorfeld viel gescholtene Trockenbauer. Allerdings ist dieser ja auch schon vor Monaten ausgewechselt worden. Ihn zum Hauptschuldigen zu erklären für all die Pannen der vergangenen Jahre, das wäre dann doch ein bisschen zu billig. Vielleicht aber ist es auch der Generalplaner, der die Schuld an der Misere trägt. Wirklich festlegen mag sich da im Moment niemand, und überhaupt: Ihn auszuwechseln würde das gesamte Projekt um viele weitere Jahre verzögern. Zurück auf Los - das kann sich in der jetzigen Phase niemand mehr leisten. Es fehlen schlichtweg Zeit und Geld. Das Ergebnis des Untersuchungsausschusses ist ein Abbild der parteipolitischen Konfliktlinien. Wenige Wochen vor der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft ist das zwar nicht verwunderlich, aber doch enttäuschend. Die rot-grüne Fraktion im Ausschuss mag den Senatoren der rot-grünen Regierung keinen Vorwurf machen. Die Opposition von CDU und Linken sieht das naturgemäß anders und wird wohl eigene Berichte vorlegen. Am Ende gibt es also drei Wahrheiten, und damit ist klar, dass die Wirklichkeit in den vergangenen Monaten nicht ans Licht gekommen ist. Was wir daraus lernen, sind zwei Dinge. Erstens: Komplexe Bauvorhaben wie Flughäfen, Konzerthäuser und eben auch Krankenhäuser müssen unbedingt gut durchdacht werden. Zweitens: Untersuchungsausschüsse bringen nicht viel. Beides ahnten wir aber auch schon vorher.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 20.03.2015 – 20:28

    Weser-Kurier: Kommentar von Mirjam Moll zu Griechenland und EU

    Bremen (ots) - Von einem Silberstreif am Horizont, wie die griechischen Zeitungen schreiben, kann keine Rede sein. Denn schon einmal hatte man sich darauf geeinigt, dass Griechenland sich an die Reformen halten müsse, schon einmal hatte Alexis Tsipras Besserung gelobt - um dann das Gegenteil zu tun. Der sogenannte Durchbruch in der Nacht zum Freitag ist damit wohl eher ein Durchbrüchlein. Denn mehr als die Zusage des ...

  • 19.03.2015 – 20:27

    Weser-Kurier: Zum EU-Gipfel schreibt Mirjam Moll:

    Bremen (ots) - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat sich festgefahren. Doch daran ist nicht etwa die Troika schuld, sondern die jahrelange Misswirtschaft früherer Regierungen in seinem eigenen Land. Niemand hat gesagt, dass es leicht würde, die geforderten Reformen umzusetzen. Aber sie sind notwendig, wenn Athen langfristig gesunden soll. Stattdessen sorgt Tsipras mit immer neuen Ausflüchten für Ungeduld. ...

  • 19.03.2015 – 20:26

    Weser-Kurier: Zur Lage in Tunesien schreibt Ralph Schulze:

    Bremen (ots) - Der Reformprozess in Tunesien, wo der arabische Frühling vor vier Jahren begann, gilt als hoffnungsvolles Modell für die gesamte arabische Welt. Während andere Revolutionsländer wie Libyen, Ägypten oder Syrien in Chaos und Gewalt versanken, bewies das tunesische Volk, dass islamische Kultur und demokratischer Wandel kein Widerspruch sein müssen. Das Attentat führt nun vor Augen, wie gigantisch die ...