Alle Storys
Folgen
Keine Story von Weser-Kurier mehr verpassen.

Weser-Kurier

Weser-Kurier: Zur EU-Flüchtlingspolitik schreibt Mirjam Moll:

Bremen (ots)

Kaum ein Begriff fiel so häufig wie das Wort Solidarität, als Vizepräsident Frans Timmermans in Brüssel die neue Migrationsstrategie der EU-Kommission vorstellte. Dabei gibt es nichts, was der Europäischen Gemeinschaft in diesem Moment mehr fehlt. Die Bereitschaft zu helfen, endet offenbar für einige EU-Staaten schon an der Küste Italiens. Während man sich einig war, dass die Mittel für die von der EU-Grenzschutzagentur Frontex geführten Seenotrettung Triton erhöht werden müssen, hält sich die Bereitschaft, die Geretteten aufzunehmen und ihnen eine Perspektive zu bieten, bislang in Grenzen. Drei Viertel der Asylanträge entfallen auf nur fünf der 28 Mitgliedsstaaten. Das kann und darf angesichts der Krisenherde in Syrien, dem Irak und Nordafrika nicht so bleiben. Der Vorstoß der Kommission, endlich eine verpflichtende Quote einzuführen, ist deshalb gut und richtig. Dass sie keine Lösung für die Ursachen der Flüchtlingsströme sein kann, stimmt zwar, aber sie kann ihre Symptome lindern. Die Befürchtung, damit erst recht Migranten aus anderen Ländern anzulocken, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Doch dagegen kann man etwas tun. Effektivere Asylverfahren helfen dabei ebenso wie die zügige Abschiebung jener, die zwar dem Elend ihres Heimatlandes entflohen sind, aber keine Angst vor Verfolgung oder einem Krieg haben müssen - so hart das auch klingen mag. Die Europäische Union kann unterstützen, Entwicklungshilfe anbieten, die Armut bekämpfen helfen. Aber sie kann nicht alle Probleme der Krisenländer lösen. Deshalb muss die Gemeinschaft die Herkunftsländer der Flüchtlinge stärker in die Pflicht nehmen. Sie müssen ihre Staatsbürger wieder "zurückzunehmen" - so will es das internationale Recht. Für jene, die Opfer von Kriegen und Verfolgung sind, müssen die Tore zur EU aber offen bleiben. Es ist ein Mindestmaß an Solidarität, das Europa diesen Menschen schuldig ist.

Pressekontakt:

Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de

Original-Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Weser-Kurier
Weitere Storys: Weser-Kurier
  • 14.05.2015 – 20:02

    Weser-Kurier: Über die Haltung der CDU zur Cannabis-Freigabe schreibt Moritz Döbler:

    Bremen (ots) - Der Wirtschaftspolitiker Joachim Pfeiffer mag in der CDU noch isoliert sein, aber die Cannabis-Freigabe könnte trotzdem über kurz oder lang kommen. Eine CDU, die den Atomausstieg durchsetzt, die Wehrpflicht abgeschafft hat, Frauenquote und Mindestlohn mitträgt, dreht sich wohl auch bei diesem Thema nach und nach. So vieles von dem, was einst die ...

  • 14.05.2015 – 19:59

    Weser-Kurier: Über das A400M-Desaster schreibt Peter Hanuschke:

    Bremen (ots) - Vier Tote, zwei schwer Verletzte - der Absturz des Militärtransporters A400M bei einem Testflug ist eine menschliche Tragödie und für das deutsch-französische Unternehmen Airbus ein Desaster: Der Flugzeugbauer muss schnellstens die Ursache für den Absturz finden und plausibel darlegen, dass dieses Unglück eine traurige Ausnahme war und bleiben ...

  • 12.05.2015 – 21:22

    Weser-Kurier: Kommentar von Hendrik Werner über den Kunstmarkt

    Bremen (ots) - Vor 18 Jahren stand Pablo Picassos Bild "Les femmes d'Alger" schon einmal im New Yorker Auktionshaus Christie's zum Verkauf; damals erzielte es 31,9 Millionen Dollar. Würde man Malen bloß an Zahlen bemessen, hätte sich der Wert des Gemäldes seitdem mehr als verfünffacht: Bei 160 Millionen Dollar fiel jetzt der Hammer. Zuzüglich der Kaufprämie sind ...