Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Holst über den Edathy-Ausschuss
Bremen (ots)
Mit guter Laune und bestem Gewissen - so präsentierte sich Thomas Oppermann vor dem Edathy-Untersuchungsausschuss. Obwohl offenbar bestens präpariert von seinen Mitarbeitern, verhedderte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende das eine oder andere Mal. So betonte er, damals Fraktionsgeschäftsführer, die "Fürsorgepflicht" gegenüber den Abgeordneten. Um wenig später zu behaupten, er habe sich 2014 "nur wenige Minuten" mit dem Fall von Sebastian Edathy befasst. Allein: Wer Oppermann kennt, der mag das nicht glauben. Ausgerechnet der als extrem ehrgeizig geltende frühere niedersächsische Wissenschaftsminister soll die tickende politische Zeitbombe nicht erkannt haben? Es ging bei Edathy immerhin um den Vorwurf der Kinderpornografie. Und das hat der Fraktionsmanager einfach mal so schleifen lassen? Doch in einem Untersuchungsausschuss geht es nicht darum, Noten für die Glaubwürdigkeit zu verteilen. Andere wichtige Zeugen litten unter selektiver Amnesie. Wer was wann und wem im Falle des Abgeordneten aus dem Kreis Nienburg gesteckt hat, das wird deshalb wohl kaum noch aufklären lassen.
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