Weser-Kurier: Über Flüchtlingsquoten schreibt André Fesser:
Bremen (ots)
So kann man es natürlich auch machen: Während Innensenator und Sozialbehörde offen darüber streiten, ob es sinnvoll ist, Flüchtlinge mitten auf der Bremer Bürgerweide ins Bayernzelt zu stecken, hält Bremerhaven solche Probleme ganz einfach von sich fern. Mehr geht nicht, heißt es aus der Seestadt - zumindest nicht mehr, als man muss. Und die Argumente liefert der Bremerhavener Sozialstadtrat gleich mit: die hohe Arbeitslosigkeit, die sozialen Brennpunkte, das drohende Gefühl der Benachteiligung. Während sich die Sporttreibenden in Bremen längst nach Alternativen umsehen und Vereine um ihre Existenzgrundlage bangen, muss in Bremerhaven bislang noch kein einziger Flüchtling in einer Turnhalle schlafen oder gar in einem Zelt frieren. Der Flüchtlingsverteilschlüssel - 20 Prozent nach Bremerhaven, 80 nach Bremen - ist gesetzlich vorgegeben, sollte aber nur eine Richtschnur sein. Denn dem gesunden Menschenverstand ist es nicht vermittelbar, dass in der einen Stadt womöglich noch gut nutzbarer Wohnraum vorhanden ist, während es in der anderen auf Partyzelte, Turnhallen oder Privateigentum hinausläuft.
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