Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Holst über den Arbeitsmarkt
Bremen (ots)
Und noch ein Rekordtief: 2,63 Millionen Menschen waren im November arbeitslos - das ist der niedrigste Wert für diesen Monat seit der Wiedervereinigung. Doch noch tiefer wird der Stand kaum sinken. Im Gegenteil: Auf den Arbeitsmarkt warten Herausforderungen. Vermehrt werden Asylbewerber einen Job suchen. Für den weiteren Verlauf der Arbeitslosen-Statistik kommt es darauf an, wie schnell die Flüchtlinge eine Stelle finden oder sich gegebenenfalls weiter qualifizieren können. Zu denken gibt: Trotz des Job-Booms ist es nur selten gelungen, Langzeitarbeitslose in dauerhafte Anstellungen zu vermitteln. Das liegt teilweise auch an unausgegorenen Förderkonzepten. Nicht nur in Bremen ist die Quote von Hartz-IV-Empfängern immer noch erschreckend hoch. Diese Menschen darf man nicht aufgegeben. Doch die Kluft auf dem Stellenmarkt wird größer: Qualifikation ist gefragt, nicht die einfache Tätigkeit. Eine bald steigende Arbeitslosigkeit wäre noch kein Krisenphänomen. Doch wir sollten nicht vergessen: Die Wirtschaft brummt dank tiefem Ölpreis und billigem Geld. Sollte sich das ändern, käme der Job-Motor ins Stottern.
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