Weser-Kurier: Kommentar: Über den Abschied der Bremer Landesbank schreibt Philipp Jaklin:
Bremen (ots)
Auch wenn den Beschäftigten der Bremer Landesbank nun höchst unsichere Zeiten bevorstehen - diese Lösung war unausweichlich. Das kleine, klamme Bremen kann es sich unmöglich leisten, ein vom anhaltenden Sturm der Schifffahrtskrise derart gebeuteltes Institut weiter mit zu tragen und dabei womöglich noch weiteres Steuergeld aufs Spiel zu setzen. Das war auch der Finanzsenatorin klar. Trotzdem hat sie für "ihre" Bank gekämpft, bis zum Schluss. Und ist nun mit fliegenden Fahnen untergegangen. Die BLB muss bei den Niedersachsen Unterschlupf suchen. Karoline Linnert hat das Unmögliche versucht: Gegenüber einem Mehrheitseigner, der ja alle Risiken übernehmen soll, Bremer Standortinteressen durchzusetzen. Die Niederlage der Senatorin ist auch der Preis dafür, dass sie als Aufsichtsratschefin die Entscheidung der BLB verantwortete, zu viele Schiffskredite zu lange in den Büchern zu behalten - und ungenügende Risikopuffer zu bilden. Auch wenn es schmerzt: Bremen sollte einen klaren Strich ziehen und sich ganz aus dem Landesbank-Abenteuer verabschieden. Was nützt dem Land ein Mini-Anteil an einer NordLB, die durch schwere See steuert?
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