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Rheinische Post: TV-Sparprogramm - Von THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots)

Übernahmen und Fusionen sind in Mode:
Massenproduktion ist eben billiger. Wie viel billiger ProSiebenSat.1 
nach der SBS-Übernahme produzieren will, hat der Konzern schon 
angekündigt: 60 Millionen Euro pro Jahr. Indem Mitarbeiter nach Hause
geschickt, Programminhalte gemeinsam entwickelt, gekauft und 
vermarktet werden.
Aber diese Heuschrecken-Logik könnte an der Wirklichkeit des 
deutschen Marktes scheitern. Sat.1 zum Beispiel, wichtigster 
Geldbringer des Konzerns, leidet wegen früherer Einsparungen schon 
jetzt unter Zuschauerboykott. Schlappe 10,6 Prozent betrug der 
Marktanteil im ersten Quartal  so wenig, wie seit fünf Jahren nicht 
mehr. Kein Wunder. Bei Gaga-Serien wie "Allein unter Bauern" hört der
Spaß eben auf.
Jetzt soll also noch mehr gespart werden. Und weil man schließlich
zum Europa-Sender aufgestiegen ist, wird das Programm auch nicht mehr
dem deutschen, sondern dem europäischen Durchschnitts-Geschmack 
angepasst. Der aber begnügt sich mit noch bescheideneren Formaten als
das Sat.1-Publikum. Vielleicht gewinnt ProSiebenSat.1 mit dieser 
Strategie im Ausland ja tatsächlich neue Zuschauer. In Deutschland 
wird davon jedoch die Konkurrenz profitieren.

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