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Rheinische Post

Rheinische Post: Online - ohne Orwell

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Warum eigentlich die ganze Aufregung um die Frage von 
Online-Durchsuchungen? Nicht erst vor dem Hintergrund des aktuellen 
Anti-Terror-Einsatzes, bei dessen Misslingen es zu Bombenanschlägen 
mit Hunderten von Toten hätte kommen können, wirkt die Debatte 
seltsam verfehlt.
Schließlich dürfen die Sicherheitsbehörden schon jetzt Wohnräume 
aushorchen und durchsuchen. Sie dürfen Telefongespräche abhören und 
fremde Briefe öffnen. Dies alles, wohlgemerkt, nur zur Abwehr 
bestimmter schwerer Straftaten und nur mit richterlicher Genehmigung.
Im Ergebnis haben diese gesetzlich präzise geregelten Eingriffsrechte
dazu geführt, dass Polizei und Geheimdienste solche 
Terror-Verdächtigen ausfindig machen können, ohne dass wir in einem 
Orwellschen Überwachungsstaat leben. Der drohte auch nicht bei einer 
gesetzlichen Erlaubnis für Computer-Durchsuchungen - sofern sie nur 
bei schweren Straftaten und unter Richtervorbehalt möglich wären.
Tatsache ist aber auch, dass jedes derartige Gesetz bürgerliche 
Freiheitsrechte beschneidet. Die Politik muss sich das Vertrauen der 
Bürger, dass sie mit derart scharfen Schwertern verantwortungsbewusst
umgeht, immer wieder neu verdienen.

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Telefon: (0211) 505-2303

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