Rheinische Post: Energie - großes Streitthema
Düsseldorf (ots)
Von Georg Winters
Energie (ver)braucht jeder, bei Energie kann vermeintlich jeder mitreden. Deswegen taugt die Diskussion darüber, ob Strom, Öl und Gas zu teuer sind, wie kaum eine andere bei dem Versuch, sich in der politischen Debatte zu profilieren. Wie so oft, wenn sich Energie-Manager, wie jetzt der Eon-Chef Wulf Bernotat, mit ihren provokativen Aussagen zur Angemessenheit der eigenen Preispolitik selbst an den Pranger stellen, bricht in der politischen Landschaft der Aktionismus aus. Der Bundesrat soll dem Kartellamt mehr Macht verleihen. Blanker Unsinn: Die Wettbewerbshüter können nur eingreifen, wenn die Energieriesen ihre Preise abstimmen. Davon ist hier aber nicht die Rede. Sondern davon, dass die Verbraucher beispielsweise schmerzhaft viel für die Nebenkosten-Abrechnung auf den Tisch legen müssen. Natürlich treibt Bernotats Äußerung, Strom sei eigentlich zu billig, dem Verbraucher die Zornesröte ins Gesicht. Ein Manager, dessen Arbeitgeber Milliarden verdient und der trotzdem über zu niedrige Preise klagt, bewegt sich auf gefährlichem Eis Bernotat möge Deutsche-Bank-Chef Ackermann fragen, der Milliardengewinn und Stellenabbau in einem Atemzug verkündete. Aber solange der Wettbewerb am Energiemarkt nicht besser funktioniert als er es derzeit tut, wird das dem Eon-Chef auch egal sein.
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