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Rheinische Post: Rechenfehler bei der Rente - Von MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Die Rentenversicherung ist nicht erst gestern
ins Gerede gekommen. Dass sie nicht sicher ist, dämmert inzwischen 
den meisten. Und auch die Konsequenzen sind klar: Wir müssen länger 
arbeiten, bekommen weniger im Verhältnis zum Lohn und sollten 
tunlichst auf andere Weise vorsorgen. Das ist alles richtig und 
vernünftig.
Doch das Rentenalter weit über 70 Jahre hinaus auszudehnen, hat 
nichts mehr mit notwendigen Reformen zu tun. Den Horrorszenarien 
liegen Rechnungen zugrunde, die Annahmen über 
Bevölkerungsentwicklungen eines halben Jahrhunderts treffen. Das ist 
als Modell erlaubt, sollte aber nicht mit einer Prognose verwechselt 
werden. Wer weiß schon, wie sich die Geburten und Migrationen in den 
kommenden 50 Jahren wirklich entwickeln?
Eine Rente ab 77 würde nach heutigen Maßstäben bedeuten, dass die 
meisten deutschen Männer bis zum Lebensende arbeiten müssten. Denn 
zurzeit liegt deren statistische Lebenserwartung bei 76 Jahren. Das 
mag sich in Zukunft ändern, darauf kann sich die Politik aber jetzt 
noch nicht einstellen.
Zudem ist es unrealistisch, das jetzige Rentenniveau 
beizubehalten. Die Menschen, die heute arbeiten, sollten massiv für 
ihre Alterseinkünfte privat vorsorgen. Eine bisschen Rente sollte 
aber auch bei einem Ruhestand ab 67 drin sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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