Rheinische Post: Klima-Dilemma
Düsseldorf (ots)
von Michael Bröcker
Eines haben die Klima-Experten schon vor dem viel beachteten Gipfel in Bali erreicht. Nur eine kleine Minderheit leugnet die düsteren Klimaprognosen und die dafür ursächlichen Verhaltensweisen der Menschen. Von "Öko-Diktatur" kann keine Rede mehr sein. Die Bedrohung ist real. Und doch werden die Klima-Experten auf der Tropeninsel keine ehrgeizigen CO2-Reduktions-Beschlüsse fassen. Zu hartnäckig sind die gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen Entwicklungs- und Schwellenländern auf der einen und den Industriestaaten auf der anderen Seite. Das Dilemma: Klima ist ökonomisch gesehen ein öffentliches Gut. Staaten profitieren kostenlos von den Anstrengungen anderer Länder. Warum sollten Regierungschefs mit teuren Öko-Maßnahmen vorpreschen? Altruismus ist kein Instrument der Weltpolitik. Umso lobenswerter sind die Anstrengungen der Bundeskanzlerin. Merkel setzte frühzeitig und mit klaren Vorgaben auf das Thema und schwor die EU-Staaten auf diese Linie ein. In Bali sollten Merkels Getreue ihre Energien allerdings lieber auf die US-Delegation lenken. Wenn sich die USA als größter Klimaverpester auf konkrete Reduktionsziele einlässt, werden die anderen mitziehen. Bericht: Klimasünder USA Am Pranger, Seite 1#
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