Rheinische Post: Was tut Musharraf?
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Pakistan wird zum Alptraum für den Westen. Niemand weiß, wohin sich das Land nach dem Mord an Benazir Bhutto entwickeln wird. Die Amerikaner stützen Präsident Pervez Musharraf mit Militärhilfe, weil er ein Partner im Kampf gegen den Terrorismus ist. Doch wie lange wird sich der Präsident halten können, nachdem er die Führung der Armee abgegeben hat? Musharraf ist innenpolitisch geschwächt, weil ein Großteil der Menschen ihm zumindest eine Mitschuld am Tod von Bhutto gibt. Notwendiger Schutz sei ihr vorenthalten worden, lautet der Vorwurf. Wenn in den nächsten Tagen die Gewalt auf den Straßen weitergehen sollte und noch mehr Tote zu beklagen sein werden, wenn weiter Geschäfte brennen und die Sicherheitskräfte auf Demonstranten schießen, dann wird sich zeigen, ob Musharraf wirklich noch die Macht in der Hand hält oder ob ihn das Militär abserviert. Die Kernfrage lautet: Ist Pakistan noch den Klauen der Islamisten zu entreißen, die sich nun auf dem Vormarsch sehen und jubeln? Noch hält die Regierung am Wahltermin 8. Januar fest. Doch ob eine freie Wahl angesichts der aufgeheizten Atmosphäre überhaupt durchführbar ist, ist offen. Jede Wahl wird zur Farce, wenn Oppositionsparteien zum Boykott aufrufen.
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