Rheinische Post: Klinsmann steht für Aufbruch Kommentar VON ROBERT PETERS
Düsseldorf (ots)
Der FC Bayern München hat's gut. Seine Spieler müssen gar nicht erst öffentlichkeitswirksam vor den Ball treten. Der Klub unterhält auch außerhalb des Spielbetriebs. Gestern hat er für eine echte Sensation gesorgt. Jürgen Klinsmann kehrt als Trainer des deutschen Rekordmeisters in die Fußball-Bundesliga zurück. Ein mutiger Schritt. Von beiden Seiten. Die Bayern gehen das Risiko ein, einen Mann zu verpflichten, der noch nie als Vereinstrainer gearbeitet hat. Jürgen Klinsmann wagt sich bei einem Klub ins Tagesgeschäft, der maßgeblich von drei Großen des Fußballs regiert wird, Manager Uli Hoeneß, Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Aufsichtsratschef Franz Beckenbauer. Gegen die wird er sich behaupten müssen. Daran kann das Experiment scheitern. Klinsmann hat aber schon einmal eine riesige Herausforderung gemeistert. Er brach als Bundestrainer verkrustete Strukturen beim DFB auf, erfrischte Deutschlands Fußball mit neuen Methoden, führte die Nationalelf zum WM-"Sommermärchen" 2006 und war mitverantwortlich für ein neues, leichtes Deutschland-Gefühl. Deshalb ist die Verpflichtung des Weltmeisters von 1990 für die Bayern auch ein Abschied vom alten Denken. Klinsmann steht für Aufbruch und Reformen. Ob die den großen drei im Klub immer gefallen, wird sich herausstellen. Bald.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell