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Rheinische Post

Rheinische Post: Kommentar

Düsseldorf (ots)

"Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit
durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen." 
Zeitungsmacher wie Zeitungsleser merken täglich, wie sehr dieser Satz
zutrifft, den der deutsche Schriftsteller und Wissenschaftler Georg 
Christoph Lichtenberg vor über 200 Jahren seiner reichen Sammlung von
Aphorismen hinzufügte. Licht ins Dunkel zu bringen, bleibt eine 
mitunter heikle Angelegenheit, und es ist gut, dass das 
Bundesverfassungsgericht jetzt jene gestärkt hat, die es in diesen 
unübersichtlichen Zeiten versuchen.
Mehr denn je bedarf eine gut informierte Öffentlichkeit kritischer 
und mutiger Journalisten. Und nur eine gut informierte Öffentlichkeit
ist wiederum in der Lage zu beurteilen, ob auch Journalisten ihre 
Aufgabe mit der nötigen Sorgfalt versehen. Aus dieser feinen Balance,
zu der auch das Recht auf Gegendarstellung gehört, entsteht 
Transparenz, auf ihr gründet unsere Pressefreiheit. Doch diese 
Freiheit ist bedroht, wenn die Darstellung von Journalisten beliebig 
interpretiert werden darf, um daraus Forderungen nach 
Gegendarstellung abzuleiten.
Das Signal aus Karlsruhe gegen derartige "Einschüchterungseffekte" 
macht Mut - Mut, mehr Fackeln durchs Gedränge zu tragen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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