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Rheinische Post

Rheinische Post: Boykott bringt Bauern nichts

Düsseldorf (ots)

von Silke Fredrich
Streikankündigungen schocken in diesen Wochen niemanden mehr. Erst
die Bahn, dann der öffentliche Dienst, dann die Post. Und nächste 
Woche wollen auch noch die Bauern ihre Milch lieber wegschütten, als 
sie zu den derzeitigen Preisen an die Molkereien zu verkaufen. Denn 
die zahlen seit Wochen deutlich weniger für die Milch.
Die Reaktion der Landwirte ist nachvollziehbar, weil sie in den 
vergangenen Monaten hohe Kosten wegen gestiegener Futtermittel- und 
Energiepreise hatten. Dennoch bringt in Zeiten schwankender Nachfrage
und Preisänderungen eine sture Forderung nach einem festen 
Abnahmepreis von 43 Cent die Bauern nicht weiter.
Die beschränkte und wettbewerbsferne Milchquote ist das eigentliche 
Problem der Landwirte. Sie hindert Bauern daran, flexibel auf 
Nachfrage zu reagieren, mehr Kühe zu kaufen und die Produktion zu 
steigern - um in der Folge auch mehr Geld verdienen zu können. Denn 
wie nie zuvor steigt derzeit weltweit die Nachfrage nach 
Molkereiprodukten. Und das vor allem in Märkten, die Landwirte in der
EU bislang nicht auf der Rechnung hatten. Ein Blick in die 
Vergangenheit beweist, dass die staatlichen Schutzmechanismen den 
Fall der Erzeugerpreise sowieso nie verhindern konnten. Dann hätte 
das sinnlose Festpreisfeilschen wenigstens künftig ein Ende.
Bericht: Jetzt wird die Milch knapp, Titelseite

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