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Rheinische Post: Arbeitgeber Armee

Düsseldorf (ots)

Von Helmut Michelis
Das erfreuliche Ende des Kalten Krieges hatte einen unerfreulichen
Nebeneffekt: Mehr als 200 000 zivile Arbeitsplätze sind nach 
Berechnungen der Personalvertreter bei der Bundeswehr abgebaut worden
oder fallen bis 2010 noch weg; tausende weitere Stellen stehen auf 
der Kippe. Öffentlich sichtbare Proteste hat es trotz dieser enormen 
Größenordnung nicht gegeben. Denn durch die breite Verteilung der 
Kasernen teilt sich dieser Massenverlust an Arbeitsplätzen in viele 
Einzelschicksale zwischen Füssen und Flensburg auf. Dazu kommt die 
allgemeine Einsicht, dass nach dem Umbau der Bundeswehr von der 
großen Heimatverteidigungsarmee in eine deutlich kleinere 
Krisenreaktionstruppe nicht alles beim Alten bleiben kann. Außerdem 
hat der Arbeitgeber Bund den Abbau sozial abgefedert.
Nicht lösbar scheint indes das gesamtgesellschaftliche Problem, das 
durch die Abrüstung und die Privatisierung von 
Unterstützungsbereichen entsteht: Die Bundeswehr konnte besonders 
viele Aufgaben auf unterer Lohnebene vergeben, zum Beispiel an 
ungelernte Lagerarbeiter. Ihr Sturz in Hartz IV rechnet sich nicht. 
Der Staat muss dafür fast gleich viel Geld aufwenden. Doch es gibt 
zahlreiche unvermittelbare Arbeitslose mehr.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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