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Rheinische Post: Armutsrisiko

Düsseldorf (ots)

von Stefanie Winkelnkemper
Der dritte Armutsbericht liefert nüchtern, sachlich und 
unpolemisch Ergebnisse, die zur Kenntnis genommen werden müssen: Das 
durchschnittliche Einkommen der Reichen wächst weiter unproportional 
stärker als das der Armen. Daraus leitet der Bericht ausgewogen die 
drängendsten Handlungsfelder ab: Bildung zum Beispiel. Die Parteien 
aber haben einzelne Ergebnisse für eigene Ziele interpretiert. Allen 
voran Olaf Scholz.
Der Bundesarbeitsminister preist Mindestlöhne als einzig wahres 
Gegenmittel. Damit instrumentalisiert er die Zahlen, um die 
gewünschte SPD-Debatte anzufachen. Andere wichtige Defizitbereiche 
bleiben im Schatten. Etwa die erschreckend hohe Zahl von Menschen 
ohne Schulabschluss: mehr als eine halbe Million. Scholz legte auch 
keinen großen Wert darauf, das nicht gestiegene Armutsrisiko der 
Rentner hervorzuheben. Sonst wäre er einmal mehr in Erklärungsnot 
geraten. Denn seine außerplanmäßige Rentenerhöhung vergrößert das 
Armutsrisiko der jüngeren Generation. Die Politik sollte die 
Prioritäten richtig setzten: Die Debatten um Mindestlohn und 
Steuersenkung müssen geführt werden. Ganz nach oben auf die Agenda im
Kampf gegen die Armut aber gehören Bildung und Qualifizierung.
Bericht:

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Rheinische Post
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