Rheinische Post: Präsidentenwahl mit Tücken
Düsseldorf (ots)
von Martin Kessler
Die mögliche SPD-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan, ist keine schlechte Wahl. Sie hat eine starke, eigene Meinung, eckte mit ihrer schroffen Ablehnung der Linkspartei und ihrer Unterstützung für die Hartz-Reformen auch in der eigenen Partei an und hat sich als Präsidentin der Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder einen Namen gemacht. Gleichwohl geht SPD-Chef Kurt Beck mit seiner Kandidatenkür ein großes Risiko ein. Denn bei der Bundespräsidentenwahl im Mai 2009 hat Schwan bestenfalls eine Außenseiterchance. Zugleich ist ihr wahrscheinlicher Gegenkandidat, der amtierende Bundespräsident Horst Köhler, äußerst beliebt bei den Deutschen. Die werden es deshalb kaum verstehen, warum die SPD zur parteipolitischen Profilierung unbedingt eine Gegenkandidatin aufstellen muss. Gleichwohl ist Schwan nicht völlig chancenlos. Und zur Demokratie gehört es, dass es um die wichtigsten Staatsämter eine Konkurrenz der Besten gibt. Die SPD soll ruhig zeigen, dass sie auch über geeignete Kandidaten verfügt. Weniger schön wäre es, wenn die Linkspartei-Gegnerin ausgerechnet mit den Stimmen der Ex-PDS gewählt wird. Und auch Beck verliert an Glaubwürdigkeit, wenn er erst Köhler favorisiert und dann doch zu Schwan schwenkt. Bericht: Präsidentenamt, Titelseite
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