Rheinische Post: Telekom-Skandal
Düsseldorf (ots)
Von Georg Winters
Der Telekom droht ein riesiger Imageschaden. Was muss man als Kunde von einem Unternehmen halten, bei dem man nicht sicher sein kann, ob es mit den ihm anvertrauten Daten vertrauensvoll umgeht? Bewahrheitet sich der Verdacht in Sachen Überwachung, dann ist das ein infamer Angriff auf die Pressefreiheit in unserem Land, das Fernmeldegeheimnis verkommt zur Lachnummer. Natürlich ist es das gute Recht eines Unternehmens, den Verrat von Geschäftsgeheimnissen zu verhindern. Aber ein Konzern, der sich dabei nur mit illegalen Methoden zu helfen weiß, rückt sich selbst in ein ganz schlechtes Licht. Da spielt es auch keine Rolle, ob jemand aus dem amtierenden oder früheren Management versucht hat, seine Kollegen auszuspionieren, oder ob sich ein übereifriger Mitarbeiter in vorauseilendem Gehorsam in der Führungsspitze beliebt machen wollte. Die Telekom verspielt viel Vertrauen. Sie vermittelt das Bild eines Imperiums, in dessen Chefetage sich einige Protagonisten nicht über den Weg trauten oder gar unter Paranoia litten. Bei solchen Zuständen darf man sich über einen weiteren Kunden-Exodus nicht wundern. Da hilft auch keine noch so große Service-Offensive.
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