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Rheinische Post: Sarkozys Coup

Düsseldorf (ots)

von Matthias Beermann
Nicolas Sarkozy gibt nicht so schnell auf. Nachdem er sich im 
vergangenen Jahr mit seinem pompösen Empfang für den irrlichternden 
Ex-Schurken Gaddafi in Paris bis auf die Knochen blamiert hat, 
versucht er sein Glück jetzt bei einem anderen nahöstlichen 
Potentaten mit zweifelhaftem Ruf, dem Syrer Bascher al Assad. 
Dahinter steckt die Überzeugung, dass es in Nahost nur vorangehen 
kann, wenn die Fronten in Bewegung kommen. Sarkozy ist bekennender 
Anhänger des diplomatischen Bewegungskrieges - auf dem Weg zum 
Frieden.
Das ist ein riskantes Spiel, aber zunächst scheint es sich 
auszuzahlen. Als Gegenleistung für seine Rückkehr aufs internationale
Parkett willigte Assad ein, den Nachbarstaat Libanon endlich, wenn 
auch nur indirekt, anzuerkennen. Israelis und Palästinenser lobten 
den französischen Gastgeber artig und zeigten sich ungewohnt 
optimistisch. Sollte es Sarkozy tatsächlich gelingen, im Rahmen 
seiner gerne belächelten Mittelmeer-Union Frieden in Nahost zu 
stiften, müssten viele bei ihm Abbitte leisten.
Doch leider ist Skepsis angebracht. Es wäre nicht das erste Mal, dass
auf salbungsvolle Ankündigungen keine Taten folgen. Bisher hat 
Sarkozy einen diplomatischen Coup gelandet, mehr nicht.
Bericht: Sarkozy bringt . . ., Seite A6

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