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Rheinische Post: VW vor der Krise Kommentar VON ALEXANDER VON GERSDORFF

Düsseldorf (ots)

Bei Volkswagen bahnt sich ein Wirtschaftskrimi
an, der zwar hohen Unterhaltungswert besitzt, den größten 
europäischen Autokonzern aber in eine schwere Krise führen kann. 
Vorbilder gibt es einige. AEG, Swissair und General Motors lassen 
grüßen. Auslöser ist der Zweikampf der Mächtigen bei VW und dessen 
Hauptanteilseigner Porsche. Die bereits drei Jahre währende 
Firmen-Verlobung ist zerrüttet. Von Synergien ist längst keine Rede 
mehr. Stattdessen dämmert es VW-Übervater Piëch, dass er in einer 
echten Firmen-Ehe, wie sie immer noch geplant ist, entmachtet wäre. 
Der VW-Betriebsrat mobilisiert die Wolfsburger Beschäftigten gegen 
die Schwaben. Wenn Vorstände und Belegschaft aber vor allem mit der 
Abwehr eines Großaktionärs beschäftigt sind, fehlt irgendwann die 
Kraft zur Konzentration aufs Wesentliche. Noch gibt es zwei Auswege. 
Entweder Porsche greift entschlossen nach der Macht bei VW und räumt 
dort auf, koste es, was es wolle. Oder die Stuttgarter ziehen sich 
zurück. Angesichts der persönlichen Eitelkeiten auf beiden Seiten 
erscheint beides jedoch kaum noch möglich. Wahrscheinlicher ist ein 
fortgesetztes Patt, unter dem am Ende noch der gesamte 
Automobilstandort Deutschland leidet.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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