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Rheinische Post: Zumwinkel muss endlich reden Kommentar VON SILKE FREDRICH

Düsseldorf (ots)

Als im Februar die Steueraffäre ans Licht kam,
wurde der einst redefreudige und rhetorisch brillante Ex-Postchef 
Klaus Zumwinkel schweigsam. Seitdem im Juli die Telekom-Spitzelaffäre
die Öffentlichkeit bewegt, ist der Manager komplett abgetaucht, weil 
er auch hier mehr als nur Mitwisser gewesen sein soll. Zwar gilt bis 
zu einem Urteil die Unschuldsvermutung, doch Zumwinkels beharrliches 
Schweigen schadet nicht nur ihm, sondern der gesamten Manager-Riege 
in Deutschland. Seit sieben Monaten wartet die Öffentlichkeit 
vergeblich auf eine Erklärung, eine Entschuldigung oder eben ein 
Abstreiten jeglicher Schuld. Sein Schweigen befeuert die weit 
verbreiteten Vorurteile gegen Deutschlands Vorstände: erst absahnen, 
dann abtauchen. Und wenn doch alles ans Licht kommt, schnell ein paar
Millionen Euro zahlen, um einer schwereren Strafe zu entgehen. Er 
trägt außerdem dazu bei, dass Manager mittlerweile genauso unbeliebt 
sind wie die meisten Politiker. Also muss der Vorzeige-Manager, der 
sich über Jahre einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat, endlich 
reden und damit beweisen, dass seine Steuerrückzahlungen ein Zeichen 
tatsächlicher Reue sind und nicht mehr als ein Freikaufen aus der 
Verantwortung gewertet werden dürfen. Noch ist es nicht zu spät.

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