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Rheinische Post: Staat taugt nicht zum Unternehmer Kommentar VON ANTJE HÖNING

Düsseldorf (ots)

Das Vertrauen der Deutschen in ihre Banken ist
nach 20 Monaten Finanzkrise auf einem Tiefpunkt. Zwei Drittel haben 
kein oder nur wenig Vertrauen in die Geldhäuser, einst Hort der 
Seriosität. Ebenso viele wünschen sich nun, dass der Staat eingreift 
und Banken übernimmt. Besser nicht. Damit würde der Bock zum Gärtner 
gemacht. Wir brauchen zwar einen starken Staat, der Regeln setzt und 
ihre Einhaltung kontrolliert. Doch wenn der Staat selbst Unternehmer 
spielt, versagt er regelmäßig: Die erste Bank, die unter den 
Rettungsschirm schlüpfen muss, ist die bayerische Landesbank. Die 
einfältigsten Spekulanten saßen bei der staatlichen Förderbank KfW. 
Obwohl das Management im September wusste, dass eine Überweisung an 
die taumelnde US-Bank Lehman anstand, ist es ins Wochenende gegangen.
Wie es im öffentlichen Dienst mit 38-Stunden-Woche eben üblich ist. 
Als die Herren am Montag ins Büro kamen, war Lehman pleite, 319 
Millionen Euro waren weg. Computer lesen eben keine Nachrichten. Ob 
der KfW-Vorstand die Affäre übersteht, ist fraglich. Sicher ist, dass
die Bank kernsaniert werden muss. Auch und erst Recht ihr 
Verwaltungsrat. Die meisten seiner 37 Mitglieder, viele aus der 
Politik, haben die riskanten Geschäfte gar nicht verstanden, die die 
KfW oder ihre Tochter IKB gemacht haben. Die Zeit der Laienspieler 
muss vorbei sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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