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Rheinische Post: Tiefensees Chance

Düsseldorf (ots)

Von Gregor Mayntz
Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee hat der Öffentlichkeit 
zupackendes Durchgreifen nur vorgespielt, als er kurz nach dem 
Bekanntwerden der Bahn-Bonuspläne seinen Staatssekretär feuerte. 
Tatsächlich wusste er von der Panne bereits seit sechs Wochen. Damit 
stellen sich zwei Fragen: Warum dauert es drei Monate, bis der Chef 
von Vorgängen erfährt, die nach seiner Überzeugung die Zustimmung zum
Bahn-Börsengang "torpedieren"? Und warum zaudert der Minister mit 
Konsequenzen so lange, bis die Medien davon Wind bekommen?
Daraus folgt die dritte Frage: Muss Merkel den Minister aus dem 
Verkehr ziehen? Minister mussten schon wegen geringfügigeren 
Verfehlungen gehen, andere durften trotz schwerwiegenderer Vergehen 
bleiben. Wichtiger als die Sach- ist auch hier die Machtfrage. 
Solange die SPD die Hoffnung hegen kann, dass sie durch ihren 
wiederholt schwach agierenden Minister nicht selbst geschwächt wird, 
bleibt ihre schützende Hand über Tiefensee. Und die Kanzlerin wird 
sich des Koalitionsfriedens wegen nicht einmischen. Sollte aber 
Merkel auf CDU-Seite noch vor der Wahl neue Gesichter präsentieren, 
steht auf der SPD-Seite Tiefensee zur Disposition. Sofern sich ein 
starker Ersatz aufdrängt, der obendrein aus dem Osten kommen sollte. 
Das wiederum bedeutet: Gute Chancen für Tiefensees Verbleib.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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