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Rheinische Post: Deutsche entführt

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Seit Jahren werden Ausländer im Jemen entführt, seit Jahren 
bekommt die Regierung dort das Problem nicht in den Griff. Solange 
ihr dies nicht gelingt, sollten Touristen das Land meiden. Das wäre 
ein Druckmittel, um die Regierung in Sanaa endlich zum Durchgreifen 
zu zwingen. Wenn Devisen ausbleiben, nötigt das die Obrigkeit in der 
Regel zum Handeln.
Nun sind erneut drei Deutsche entführt worden. Offensichtlich hat der
Fall keinen terroristischen islamistischen Hintergrund, der sich in 
der Ausprägung eines Heiligen Krieges gegen Ausländer und Ungläubige 
darstellt. Das würde schwierige und gefährliche Verhandlungen nach 
sich ziehen. Es geht um inner-jeminitische Probleme, die der Staat 
endlich entschärfen muss. Von Stammesangehörigen entführte Ausländer 
werden dabei als Druckmittel missbraucht. Der Jemen muss aufpassen, 
nicht als Hort für Entführer etikettiert zu werden. Auch Menschen, 
die dem Land mit Hilfsprojekten zur Seite stehen, sollten auf den 
Schutz dieses Landes bauen können. Können sie dies nicht, ist die 
Landesführung kaum besser als die Entführer. Wenn die vielen Stämme 
eine derart starke Position haben und willkürlich handeln und 
entführen können, sagt dies viel über die Schwäche der Zentralgewalt 
in Sanaa aus.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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