Rheinische Post: Nahost braucht echte Waffenruhe Kommentar Von Godehard Uhlemann
Düsseldorf (ots)
Die Lage in Nahost eskaliert. Der israelische Beschuss des UN-Gebäudes in Gaza zeigt, dass die Dämme letzter Moral brechen. Israel in seinem Verteidigungsdrang überzieht, wenn es erneut Uno-Einrichtungen angreift. Schon vergangene Woche hatte die Armee einen Hilfskonvoi beschossen. Fazit: Zwei tote UN-Helfer. Doch das Signal scheint klar. Israel will offenbar verdeutlichen, dass niemand in Gaza mehr sicher ist. Und wenn dem so ist, dient der Angriff der Demoralisierung der palästinensischen Seite. Erst dann lässt sich nach israelischer Lesart eine Waffenruhe ausrufen, die hält. Doch Israel kann sich nicht sicher sein, dass diese Rechnung aufgeht. Auch wenn die bisher aus Gaza kommende Gewalt gedämpft werden kann, wird Israel mit importiertem Terror an anderer Stelle rechnen müssen. Es muss daher eine politische Lösung her, die vor allem die gemäßigten Palästinenser einbezieht und arabische Garantien. Es geht um eine echte Waffenruhe und nicht um eine verlogene Feuerpause, die nur eine Erholungsphase vor dem nächsten Angriff ist. Die internationale Diplomatie gibt sich die Klinke in die Hand. Sie zelebriert Aktionismus, doch es ist nötig, auf beide Seiten Druck auszuüben, um das Sterben zu beenden. Vielleicht geschieht dies, wenn Barack Obama nächste Woche ins Amt kommt.
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