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Rheinische Post: Wahrheit für Opel

Düsseldorf (ots)

von Martin Kessler
Die Führung von Opel hat die Katze aus dem Sack gelassen: 3,3 
Milliarden Euro braucht der angeschlagene Autobauer vom Staat zum 
Überleben. Die Gegenleistung ist angeblich eine vom Mutterkonzern 
General Motors unabhängigere europäische Tochter, sodass die Hilfen 
nicht nach Detroit abfließen können.
Opel-Chef Forster hat damit die Regierungen geschickt unter Druck 
gesetzt. Die sollen jetzt dem Sanierungsplan zustimmen und das nötige
Geld zuschießen. Forster dürfte mit seinem Kalkül Erfolg haben. Denn 
niemand zwischen Rüsselsheim, Bochum und Berlin will die Schuld auf 
sich nehmen, für den Verlust von 25 000 Opel-Arbeitsplätzen und 
unzähligen Zulieferer-Jobs verantwortlich zu sein. Die Regierungen in
Berlin und den betroffenen Länder werden also zahlen.
Auch wenn es bitter für die Opel-Beschäftigten ist: Die Politik 
schafft mit der Rettung des Autobauers einen gefährlichen 
Präzedenzfall. Denn der Hersteller von Klein- und Mittelklassewagen 
ist aus sich heraus nicht lebensfähig. Nur eine staatliche 
Dauerbeteiligung kann ihn vor dem Untergang retten. Damit versperrt 
sich die öffentliche Hand einer notwendigen Strukturanpassung. Das 
dürfte teuer werden.

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Telefon: (0211) 505-2304

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