Rheinische Post: Amok verhindern
Düsseldorf (ots)
von Matthias Beermann
Weit über 200 Hinweise auf Amoklauf-Drohungen hat es seit der schrecklichen Bluttat von Winnenden allein in Nordrhein-Westfalen gegeben. Ob nun im Internet, im Gespräch oder anonym an irgendeine Wand geschmiert: Die düsteren Ankündigungen der Nachahmer, die man gerne und verharmlosend "Trittbrettfahrer" nennt, haben Hochkonjunktur. Nun hat schon wieder ein Schüler damit geprahlt, er wolle in einer Schule ein Blutbad anrichten. Man mag solche Drohungen eines pubertierenden Halbwüchsigen damit entschuldigen, dass der Junge noch nicht ganz trocken hinter den Ohren ist. Trotzdem, auch ein 15-Jähriger muss begreifen, wo eine Grenze überschritten wird, die das Untolerierbare darstellt. Deswegen ist ein hartes Durchgreifen der Polizei gerechtfertigt. Dummejungenstreiche sind diese Amok-Drohungen nicht mehr. Immerhin gibt es auch Anlass zur Hoffnung. Denn die große Mehrzahl der Amok-Hinweise kam zuletzt von aufmerksamen Bürgern, häufig sogar von Mitschülern. Die Menschen sind aufmerksamer geworden, schauen nicht mehr einfach weg. Lieber einmal zuviel gewarnt als einmal zu wenig - das ist die Lektion von Winnenden.
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