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Rheinische Post: Die mexikanische Herausforderung

Düsseldorf (ots)

von Reinhold Michels
Der amerikanische Dichter Mark Twain soll zwei verfrühte, ihn 
betreffende Todesmeldungen satirisch kommentiert haben: Die Berichte 
über sein Ableben seien leicht übertrieben. Manches deutet darauf 
hin, dass der mexikanische Infekt unter dem deftigen Namen 
"Schweinegrippe" die Menschheit nicht massenweise dahinraffen wird; 
dass ihm mit ärztlicher und politischer Wachsamkeit Einhalt geboten 
werden kann. Entwarnung wird und darf nirgendwo auf der Welt gegeben 
werden, für Panikattacken gibt es ebenso wenig Grund.
Die Todesopferzahlen aus dem Ursprungsland des Virus wurden nach 
unten korrigiert; die wenigen Landsleute, die den mexikanischen 
Infekt in sich tragen, sind in stabilem Zustand, der Richtung wohlauf
tendiert. Glaubt man Virologen - warum sollte man das nicht tun? - 
war das Fieber der Erregung womöglich höher als die Gefahr, dass 
Tausende der Schweinegrippe erliegen, so wie das jährlich bei der 
saisonalen Influenza der Fall ist.
Die Deutschen mögen generell zu den Völkern mit vergleichsweise hoher
Angstbereitschaft zählen - nebenbei: sie haben ja auch viel zu
verlieren - ; auf die grassierende Wirtschafts-Krankheit haben sie 
bislang erstaunlich ruhig reagiert. Es sieht danach aus, dass sie 
sich auch, ohne leichtfertig zu sein, der mexikanischen 
Herausforderung gewachsen zeigen.

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