Rheinische Post: Vielfalt in NRW
Düsseldorf (ots)
Von Detlef Hüwel
NRW hat einen Integrationsminister (der heißt Armin Laschet) und Thomas Kufen als hauptamtlichen Integrationsbeauftragten. Kufen ist der Ansicht, dass sich eine "Gesellschaft der Vielfalt" in der öffentlichen Verwaltung widerspiegeln müsse. Wenn das nicht nur eine politische Sprechblase sein soll, müsste konsequenterweise die Forderung nach einer Quote für die Beschäftigung von Menschen "mit Migrationshintergrund" erhoben werden. Doch die Politik scheut sich offenbar, so konkret zu werden. Aus nachvollziehbarem Grund: Arbeitsplätze in der vergleichsweise krisensicheren Kommunalveraltung sind begehrt. Vor den Bundestags- und Kommunalwahlen will kein Politiker mit Quoten-Forderungen eine Neiddebatte heraufbeschwören, die überdies alles andere als integrationsfördernd wäre. Allerdings muss sich NRW nun wirklich nicht mangelnde Integrationsbemühungen vorwerfen lassen. Zwei Beispiele: Das Land gibt sehr viel Geld für die Sprachförderung der Kinder ab vier aus. Und das neue Gesetz für mehr Teilhabe in den Gemeinden soll für eine engere Verzahnung der Ausländervertreter mit den Räten sorgen. Integration ist jedoch keine Einbahnstraße, sondern setzt Mitwirken voraus. Daran hapert es leider noch viel zu oft.
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