Rheinische Post: Eon mit Problemen
Düsseldorf (ots)
von Antje Höning
Beim Energieriesen Eon läuft derzeit wenig rund. Die Wirtschaftskrise drückt den Stromverkauf. Und EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes will den Konzern für eine wettbewerbswidrige Absprache aus den 70er Jahren zur Kasse bitten. Damals hatte sich Ruhrgas mit dem Konkurrenten Gaz de France verständigt, sich auf den Heimatmärkten nicht zu stören. Eon beteuert zwar, ein solche Vereinbarung sei nie wirksam geworden. Doch allein die Absicht reicht Kroes offenbar für eine millionenschwere Strafe. Das schadet dem Image des Konzerns, das sich mit der Entdeckung der Windkraft gerade so schön gewandelt hat. Und macht es Eon noch schwerer, sein Sparprogramm zu verkaufen. Die Arbeitnehmervertreter sind sauer, dass der Konzern auch nicht im Einzelfall auf Kündigungen verzichten will. Und sie sind empört, dass Eon heute die Mitarbeiter über Pläne informiert, denen die Betriebsräte noch nicht zugestimmt haben. Das ist in der Tat unglücklich. In der Sache aber werden viele Arbeitnehmer die Logik dieses Umbauschritts einsehen: Die Zeiten, in denen sich der Konzern drei Zentralen mit identischen Aufgaben leisten konnte, sind vorbei. Die Wirtschaftskrise hat auch aus Eon ein normales Unternehmen gemacht.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2304
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell