Rheinische Post: Opel-Egoismus Kommentar Von Thomas Reisener
Düsseldorf (ots)
Der Bieter-Wettstreit um Opel wird immer spannender. Nachdem Magna wochenlang einsamer Favorit für die Übernahme des angeschlagenen Autobauers war, treten mit Ripplewood und BAIC auf einmal zwei Außenseiter in den Fokus. Sie haben ihre Angebote so entscheidend nachgebessert, dass Magna nur noch einen hauchdünnen Vorsprung hat. Zumal sich Magna mit immer neuen Spar-Forderungen unbeliebt macht. Damit ist das Rennen wieder offen. Die Vehemenz, mit der diverse Akteure diesen Fakt leugnen, ist bemerkenswert. Kurt Beck (SPD) wettert schon gegen Ripplewood, noch bevor er deren neues Konzept kennen kann. Roland Koch (CDU) will am liebsten nur noch mit Magna verhandeln. Der Rüsselsheimer Opel-Betriebsrat verteilt sogar Flugblätter gegen Ripplewood, BAIC wird schlicht ignoriert. Warum das so ist, erklärt ein Blick auf die Landkarte. Je näher die Akteure an Rüsselsheim sitzen, desto größer ist ihre Liebe zu Magna. Grund: Magna hat Rüsselsheim in seinem Sanierungskonzept größtmögliche Schonung versprochen - zu Lasten fast aller anderen Opel-Standorte. Dazu darf die NRW-Landesregierung als Patronin des zweitwichtigsten Opel-Standortes in Bochum nicht länger schweigen.
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