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Rheinische Post: Kommentar: Gegängelte Laien

Düsseldorf (ots)

Die katholischen Laien in Deutschland haben
einen neuen Präsidenten: Alois Glück. Doch stand der CSU-Politiker 
nur deshalb zur Wahl, weil der eigentliche Kandidat, Heinz-Wilhelm 
Brockmann, einigen deutschen Bischöfen unlieb war. Ein Affront? Eine 
Mäkelei? Oder die späte Abstrafung für Donum Vitae, jenen Verein zur 
Schwangerenkonfliktberatung, der vor zehn Jahren aus den Reihen des 
Zentralkomitees der deutschen Katholiken hervorging  gegen den Willen
der Bischöfe und vor allem des damaligen Papstes? Brockmann war 
immerhin Gründungsmitglied. Dass Alois Glück jetzt seine Ämter bei 
Donum Vitae in Bayern ruhen lässt, gibt diesem Verdacht weitere 
Nahrung.
Die Verspannungen zwischen Laien und Amtskirche sind Tradition 
hierzulande und recht alt: Im Revolutionsjahr 1848 gab es zunächst 
das Fest katholischer Laienvereine, kurz darauf die erste 
Bischofskonferenz. Seither betet, feiert und hadert man miteinander. 
Wie in den besten Familien. Doch muss alle Streitlust ein Ende haben,
wo Herabsetzung droht. Unter dem Dach des gemeinsamen Glaubens ist 
die Vielfalt das Vitale der Kirche. Denn dort, wo es still wird, muss
nicht immer Einklang herrschen. Es könnte auch die Friedhofsruhe 
sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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