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Rheinische Post: DFB blamiert sich im Wettskandal Kommentar Von Carsten Fiedler

Düsseldorf (ots)

Der beliebteste Sport der Deutschen steckt tief
im Sumpf von Korruption und Manipulation. Mindestens zehn Millionen 
Euro Schaden hat der größte Wettbetrug im europäischen Fußball 
angerichtet und Millionen Fans den Glauben an Fairplay geraubt. Wer 
davon ausging, dass seit dem ersten Skandal um den Schiedsrichter 
Hoyzer 2005 die Wettmafia wirksam bekämpft worden sei, steht nun 
fassungslos vor einem Fall viel größeren Ausmaßes.
Deutscher Fußball-Bund (DFB) und Ligaverband (DFL) haben die 
kriminelle Energie der Wettbetrüger unterschätzt. Das 
"Frühwarnsystem", das manipulierte Wetten orten sollte, hat versagt. 
Mit schmutzigem Geld gekaufte Spieler und bestochene Schiedsrichter 
sind Auswüchse, die nicht nachhaltig bekämpft und zu schnell wieder 
verdrängt wurden. Dazu passt, dass DFB-Präsident Zwanziger, 
selbsternannter Chef-Aufklärer im Fall Hoyzer, den aktuellen Skandal 
in peinlicher Form bagatellisiert.
Wenn sich der DFB nicht weiter blamieren will, muss er sich schnell 
an die Spitze der Aufarbeitung stellen. Über lange Sperren für 
Beteiligte, über Antikorruptions-Klauseln in Spielerverträgen, über 
Punktabzüge bis hin zu Zwangsabstiegen wird zu reden sein. Und auch 
die europäische Justiz ist gefordert: Unsitten wie "Live-Wetten", die
während eines Spiels abgeschlossen werden, gehören verboten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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