Rheinische Post: Steinbachs Verzicht
Düsseldorf (ots)
Ganz so gestrig kann die angebliche Hauptfeindin der Polen nicht sein. Die Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach ist bereit, auf den ihrem Verband zustehenden Sitz im Beirat der Vertriebenen-Stiftung zu verzichten. Damit unterwirft sich die CDU-Politikerin einer Übung, die in ihren Reihen eher selten ist: Sie lenkt ein, um einen Konflikt nicht eskalieren zu lassen. Das verdient Anerkennung auch im Blick auf das nicht immer einfache Verhältnis zu Polen. Steinbach stellt damit das von ihr maßgeblich geförderte Vertriebenen-Zentrum über ihren persönlichen Ehrgeiz. Das sichert ihr die Unterstützung des Bundes der Vertriebenen (BdV), dem ihre Präsidentin manchmal zu nachgiebig ist. Denn Steinbach ist bislang die beste Versicherung gegen Scharfmacher im BdV, die leider immer noch zu zahlreich sind. Die Bundesregierung, der Steinbach eine Peinlichkeit erspart, ist nun gut beraten, die Forderungen der Vertriebenen-Chefin genau zu prüfen. Außenminister Guido Westerwelle hat sich mit der Zusage an die Polen, den Einzug der CDU-Politikerin in den Beirat zu verhindern, weit aus dem Fenster gelegt. Vor allem er profitiert vom Einlenken Steinbachs. Der Streit hätte die Koalition ernsthaft belastet.
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