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Rheinische Post: Angela und Nicolas

Düsseldorf (ots)

Zugegeben, es war mal wieder ein bisschen viel
Brimborium, als gestern fast das komplette Bundeskabinett nach Paris 
einflog. Die deutsch-französischen Regierungstreffen wirken immer wie
eine protzige Leistungsschau. Diesmal hatte man das Ganze sogar zu 
einer "Agenda 2020" aufgebauscht, die von Angela Merkel und Nicolas 
Sarkozy vorgestellt wurde wie einst die Fünfjahrespläne im real 
existierenden Sozialismus  viel heiße Luft, Absichtserklärungen. Mehr
Masse statt Klasse.
Und trotzdem geht von dem Treffen in Paris ein gutes Signal aus. Die 
Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich, die hinter den 
Kulissen schon lange mit beispielloser Effizienz erfolgt, ist jetzt 
auch auf der Bühne in einer neuen Zeit angekommen. Merkel und Sarkozy
demonstrieren persönliche Nähe, sie wissen schließlich um die 
besondere Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft. Aber sie 
stilisieren sie nicht mehr zum heiligen Bund der Ehe. Konflikte gibt 
es natürlich. Aber erstmals hat man den Eindruck, dass Deutsche 
wirklich von Franzosen lernen wollen  und umgekehrt. Wer hätte schon 
gedacht, dass jemals ein französischer Präsident über eine 
Schuldenbremse nachdenkt? Angela und Nicolas, weiter so!

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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